
Gewinnung von Duftstoffen
Ätherischen Ölen begegnet man heute fast überall, ob im Supermarkt, der Drogerie, auf dem Wochenmarkt oder in der Wohnung zu Hause. Sie können zur Verbreitung angenehmer Düfte, der Aromatherapie oder für hormonelle, nervliche und psychische Reaktionen verwendet werden. Mittlerweile werden diese selbst zur Beeinflussung des Kaufverhaltens beim Einkaufen eingesetzt.
Ätherische Öle stellen eine sehr wichtige Wirkstoffgruppe bei Heil-, und Gewürzpflanzen dar. Je nach Art des Ausgangsmaterials und des unterschiedlichen Löslichkeitsverhaltens der einzelnen Öle können verschiedene Verfahren herangezogen werden. Auf eine besonders schonende Gewinnung ist zu achten, um die Qualität des erhaltenen Ätherischen Öles zu gewährleisten bzw. diese sicherzustellen. Hierbei spielen die Faktoren Licht, Wärme und Sauerstoff eine große Rolle, denn unkontrollierte Oxidationsprozesse können die Qualität des ätherischen Öles negativ beeinflussen. Ätherische Öle werden als duftende, flüchtige Produkte, welche mittels physikalischer Verfahren aus den Pflanzen gewonnen werden bezeichnet. Die Duftstoffe sind in verschiedenen Teilen der Pflanzen eingelagert.Beispiele:
Blütenöle: Ylang-Ylang, Rose oder Jasmin, Neroli, Kamille, Tuberose
Blätter: Thymian, Salbei, Pfefferminze, Eukalyptus, Patchouli, Lorbeer, Teebaum
Wurzel: Vetiver, Ingwer, Angelikawurzel, Baldrian
Samen: Angelika, Koriander, Kardamon, Karottensamen, Fenchel
Holz: Sandelholz, Zedernholz, Rosenholz, Gaiac-Holz, Hoholz
Rinde: Zimt, Kassia
Harz: Myrrhe, Weihrauch (Olibanum), Benzoe, Elemi
Sonderformen: Ambra (ursprünglich aus Pottwal, heute fast immer synthetisch oder biotechnologisch hergestellt), Moschus (ursprünglich tierisch, heute synthetisch)
Äußere Fruchtschale: Zitrone, Orange, Bergammotte, Grapefruit, Mandarine
Früchte/Beeren: Wacholderbeere, Schwarzer Pfeffer, Kümmel, Anis
Je nach Beschaffenheit und Lagerungsort der ätherischen Öle greift man auf verschiedenen Methoden zurück, diese aus den Pflanzen zu gewinnen. Die Gewinnung von Duftstoffen ist ein komplexer Prozess, der je nach Rohstoff und gewünschtem Endprodukt unterschiedliche Methoden erfordert. Duftstoffe können entweder aus natürlichen Quellen stammen (pflanzlich oder tierisch) oder synthetisch im Labor hergestellt werden.
Nachfolgend werden die geläufigsten Prozedere zur Gewinnung der Duftöle aufgeführt.

Die Wasserdampfdestillation:
Dies ist die häufigste Methode zur Gewinnung ätherischer Öle. Die Wasserdampfdestillation ist besonders schonend für hitzeempfindliche Pflanzen. Der Wasserdampf wird durch die Pflanzenteile geleitet, löst die ätherischen Öle heraus und transportiert sie in einen Kühler. Dort kondensiert das Gemisch, und das ätherische Öl trennt sich vom Wasser, da es eine geringere Dichte hat.


Bei der Wasserdampfdestillation, welche seit Jahrhunderten die mit Abstand am gebräuchlichste und wirtschaftlichste Methode zur Herstellung ätherischer Öle darstellt, wird Wasserdampf in einem Kessel erzeugt, welcher in einen zweiten mit Pflanzenmaterial gefüllten Kessel eingeleitet wird. Der heiße Wasserdampf löst die Essenzen des Pflanzenmaterials und wird anschließend in eine Kühlspirale geleitet, wobei es zu einer Kondensation des Öl-Wassergemischs kommt. Hierbei wird wird das Wasser bzw. der Wasserdampf als Schleppflüssigkeit genutzt. Anschließend wird das erhaltene Gemisch in einem separaten Behälter aufgefangen. Die Eigenschaft, dass Öle in der Regel leichter als Wasser sind kommt diesem Verfahren zu Gute, denn nun können die oben schwimmenden ätherischen Öle einfach abgeschöpft werden. Um eine gute Qualität zu erhalten, sollte die Destillation langsam vor sich gehen, da nur dadurch gewährleistet werden kann, da so möglichst viele Pflanzenbestandteile in das letztendlich gewonnene ätherische Öl übergehen.


Wasserdampfdestillation (Hydro-Destillation)
Dies ist die am häufigsten verwendete Methode zur Gewinnung ätherischer Öle.
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Prinzip: Pflanzenteile (Blätter, Blüten, Hölzer, Wurzeln) werden in einen Kessel gegeben und mit heißem Wasserdampf durchströmt. Der Dampf treibt die flüchtigen ätherischen Öle aus dem Pflanzenmaterial aus.
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Ablauf: Das Dampf-Öl-Gemisch wird in einem Kühler wieder verflüssigt (kondensiert). Da Öl und Wasser sich nicht mischen, trennt sich das ätherische Öl als leichtere Schicht vom Wasser (Hydrolat) und kann abgeschöpft werden.
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Geeignet für: Robuste Pflanzen, die hitzeunempfindlich sind, wie Lavendel, Pfefferminze, Eukalyptus, Nadelhölzer und viele Kräuter.
Wasserdampfdestillation (Hydro-Destillation)
Dies ist die am häufigsten verwendete Methode zur Gewinnung ätherischer Öle.
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Prinzip: Pflanzenteile (Blätter, Blüten, Hölzer, Wurzeln) werden in einen Kessel gegeben und mit heißem Wasserdampf durchströmt. Der Dampf treibt die flüchtigen ätherischen Öle aus dem Pflanzenmaterial aus.
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Ablauf: Das Dampf-Öl-Gemisch wird in einem Kühler wieder verflüssigt (kondensiert). Da Öl und Wasser sich nicht mischen, trennt sich das ätherische Öl als leichtere Schicht vom Wasser (Hydrolat) und kann abgeschöpft werden.
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Geeignet für: Robuste Pflanzen, die hitzeunempfindlich sind, wie Lavendel, Pfefferminze, Eukalyptus, Nadelhölzer und viele Kräuter.

CO₂-Extraktion:
Die CO₂-Extraktion ist ein hochmodernes, chemiefreies Trennverfahren zur Gewinnung reiner Inhaltsstoffe aus Pflanzenmaterial, das in der Parfümerie, Aromaindustrie und Pharmakologie eingesetzt wird.
Der korrekte Fachbegriff ist Überkritische Fluidextraktion (SFE), da das Verfahren Kohlendioxid in einem speziellen Zustand nutzt.


Die CO₂-Extraktion ist eine technologisch anspruchsvolle Methode zur Gewinnung hochreiner Pflanzenextrakte, die auch als überkritische Fluidextraktion bekannt ist. Bei diesem Verfahren wird Kohlendioxid (CO₂) unter hohem Druck (bis zu 300 bar) und bei niedrigen Temperaturen in einen überkritischen Zustand versetzt.
In diesem Zustand besitzt das CO₂ sowohl die Eigenschaften eines Gases (es dringt tief in das Pflanzenmaterial ein) als auch die Lösekraft einer Flüssigkeit (es löst die Duftstoffe, Harze und Wachse). Das CO₂ dient somit als schonendes und sehr effizientes Lösungsmittel.
Anschließend wird der Druck gesenkt. Das CO₂ geht augenblicklich wieder in seinen gasförmigen Zustand über und entweicht vollständig, ohne Rückstände zu hinterlassen. Zurück bleibt ein hochreiner Extrakt, der die ursprünglichen Duftprofile der Pflanze sehr naturgetreu wiedergibt. Die CO₂-Extraktion ist daher ideal für hitzeempfindliche Materialien und liefert Extrakte von ausgezeichneter Qualität und Reinheit.

CO₂-Extraktion (Überkritische Fluidextraktion)
Dies ist eine moderne, sehr schonende Methode.
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Prinzip: Kohlendioxid (CO₂) wird unter hohem Druck in einen sogenannten überkritischen Zustand (zwischen gasförmig und flüssig) gebracht und als Lösungsmittel verwendet.
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Ablauf: Das überkritische CO₂ dringt in das Pflanzenmaterial ein, löst die Duftstoffe und wird dann, durch Druckentlastung, wieder in Gas umgewandelt und entweicht. Es bleiben keinerlei Lösungsmittelrückstände zurück.
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Vorteile: Das Verfahren ist extrem sauber, temperaturschonend und führt zu sehr reinen, naturgetreuen Extrakten, die oft komplexer duften als die durch Destillation gewonnenen.



Die Expression (Kaltpressung):
Diese mechanische Methode wird fast ausschließlich zur Gewinnung von Zitrusölen aus den Schalen von Früchten wie Zitronen und Orangen verwendet. Dabei werden die Schalen gepresst, wodurch die ätherischen Öle freigesetzt und gesammelt werden. Da hierbei keine Hitze zum Einsatz kommt, bleibt die Frische des Duftes erhalten.


Die Expression oder Kaltpressung ist ein reines mechanisches Verfahren zur Gewinnung ätherischer Öle, das seit Jahrhunderten für Zitrusfrüchte angewendet wird. Diese Methode ist besonders schonend, da keine Hitze und keine chemischen Lösungsmittel zum Einsatz kommen.
Das gesamte Verfahren konzentriert sich auf die Fruchtschale, da sich die duftenden Essenzen in winzigen Ölsäckchen innerhalb der äußeren Schicht befinden. Die Früchte werden zunächst gewaschen und in speziellen Maschinen werden die Schalen angeritzt, zerkleinert oder ausgepresst.
Durch diesen mechanischen Druck werden die Ölsäckchen aufgebrochen und die Essenz freigesetzt. Es entsteht ein Gemisch aus ätherischem Öl, Fruchtsaft und Wasser. Dieses Gemisch wird anschließend in einer Zentrifuge getrennt. Aufgrund des Unterschieds in der Dichte kann das leichtere ätherische Öl vom wässrigen Anteil abgeschöpft werden. Das so gewonnene Produkt, oft als Essenz bezeichnet, zeichnet sich durch seinen besonders frischen und naturgetreuen Duft aus, wie er typisch für Zitrone, Orange, Bergamotte oder Mandarine ist.
Die Extraktion:
Die Extraktion mit organischen Lösungsmitteln ist ein unverzichtbares Verfahren, um Duftstoffe aus Pflanzenmaterial zu gewinnen, das für die Wasserdampfdestillation ungeeignet ist, weil es entweder hochempfindlich gegenüber Hitze ist oder seine Aromastoffe zu schwerflüchtig sind.


Dieses Verfahren kommt hauptsächlich bei zarten Blüten wie Jasmin und Tuberose sowie bei Harzen zum Einsatz. Zuerst wird das Pflanzenmaterial in einem geschlossenen Kreislauf mit niedrig siedenden, organischen Lösungsmitteln wie Hexan gespült, welches die gesamte lipophile Fracht, also Duftstoffe, Wachse, Fette und Farbstoffe, aus der Pflanze löst. Anschließend wird das Lösungsmittel unter Vakuum und bei niedriger Temperatur abgedampft, um die empfindlichen Aromastoffe zu schonen. Aus Blüten resultiert dabei das wachsartige, feste Concrète, während Harze die viskose Masse des Resinoids liefern. Für die Gewinnung des Endprodukts wird das Concrète in einem zweiten Schritt mit reinem Alkohol, meist Ethanol, gewaschen. Der Alkohol hat die Fähigkeit, nur die reinen Duftstoffe zu lösen, während die unerwünschten Wachse zurückbleiben. Durch eine abschließende Destillation zur vollständigen Entfernung des Alkohols erhält man das hochkonzentrierte Absolue. Die auf diese Weise gewonnenen Extrakte sind für ihre extrem hohe Intensität und ihr naturgetreues, volles Aromaprofil bekannt und sind essenziell für die Herstellung hochwertiger Parfüms.

Extraktion mit Lösungsmitteln (Lösungsmittelextraktion)
Diese Methode wird für empfindlichere Blüten verwendet, die durch Hitze (Destillation) beschädigt würden. Das gewonnene Produkt ist das sogenannte Absolue.
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Prinzip: Das Pflanzenmaterial wird mit leicht siedenden, organischen Lösungsmitteln (wie Hexan, Ethanol oder Benzol) behandelt. Das Lösungsmittel löst die Duftstoffe, Wachse und Pigmente aus der Pflanze.
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Ablauf: Das Lösungsmittel wird abgedampft. Übrig bleibt eine wachsartige, stark duftende Masse, das Concrète. Dieses Concrète wird anschließend mit Alkohol (Ethanol) gewaschen, um die reinen Duftstoffe (Absolue) von den Wachsen zu trennen.
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Geeignet für: Rosen, Jasmin, Tuberose, die durch Destillation einen Teil ihres Duftprofils verlieren würden.

Enfleurage:
Enfleurage ist ein altes, arbeitsintensives Verfahren, das heute nur noch selten angewendet wird, weil es sehr teuer ist. Hochempfindliche Blüten (z. B. Jasmin oder Tuberose) werden auf geruchsneutrales Fett gelegt. Das Fett nimmt die Duftstoffe auf. Dieser Vorgang wird so lange wiederholt, bis das Fett gesättigt ist. Anschließend wird das duftende Fett (Pomade) mit Alkohol ausgewaschen, um die Duftstoffe zu gewinnen.


Enfleurage ist ein traditionelles Verfahren zur Gewinnung von Duftstoffen aus Blüten, bei dem die Duftstoffe mit Hilfe von Fett oder Öl aufgenommen werden. Es gibt zwei Hauptmethoden: Enfleurage à froid (kalte Enfleurage) und Enfleurage à chaud (Mazeration). Bei der kalten Enfleurage werden die Blüten auf eine mit Fett bestrichene Glasplatte gelegt und die Erneuerung der Blüten erfolgt täglich oder mehrmals täglich. Das so gewonnene Duft-Fett-Gemisch, auch Pomade genannt, wird anschließend mit Alkohol behandelt, um das reine Duftöl, das "Absolue d'Enfleurage", zu gewinnen. Bei der heißen Enfleurage werden Blüten in Fett oder Öl eingelegt und erwärmt, wobei die Blüten regelmäßig erneuert werden.
Enfleurage à froid (kalte Enfleurage):
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Vorgehensweise:
Frische Blüten werden auf eine mit geruchsneutralem Fett (z.B. Schweineschmalz oder Olivenöl) bestrichene Glasplatte gelegt.
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Ablauf:
Die Blüten werden täglich oder mehrmals täglich erneuert, bis das Fett mit Duftstoffen gesättigt ist.
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Ergebnis:
Das duftende Fett, die sogenannte Pomade, wird mit Alkohol behandelt, um das reine Duftöl (Absolue d'Enfleurage) zu gewinnen.
Enfleurage à chaud (Mazeration):
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Vorgehensweise:
Blüten werden zusammen mit Fett oder Öl erwärmt, wobei die Blüten regelmäßig erneuert werden.
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Ablauf:
Die Blüten werden in das erwärmte Fett oder Öl eingelegt und nach einer gewissen Zeit wieder entfernt.
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Ergebnis:
Das duftende Fett oder Öl wird anschließend mit Alkohol behandelt, um das reine Duftöl zu gewinnen.
Bedeutung:
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Enfleurage ist eine historische Methode zur Duftgewinnung, die im 18. und 19. Jahrhundert in Grasse, Frankreich, große Bedeutung hatte.
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Es ist ein aufwendiges und teures Verfahren, das heute kaum noch industriell genutzt wird.
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Die Methode wird jedoch immer noch von einigen Parfümeuren und Liebhabern verwendet, um natürliche Düfte zu gewinnen und zu erleben.
DIY Enfleurage:
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Es ist auch möglich, Enfleurage zu Hause durchzuführen, um eigene ätherische Öle herzustellen.
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Dafür werden Blüten auf ein geruchsneutrales Fett (z.B. Vaseline oder Eucerin) gelegt und regelmäßig erneuert.
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Das duftende Fett wird dann mit Alkohol behandelt, um das reine Duftöl zu gewinnen.


Enfleurage
Die Enfleurage ist eine sehr alte, extrem aufwendige und heute kaum noch industriell genutzte Methode.
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Prinzip: Das Verfahren nutzt die Eigenschaft von Fetten, Duftstoffe aufzunehmen.
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Ablauf: Frische, empfindliche Blüten (z. B. Jasmin) werden auf eine Glasscheibe, die mit geruchsneutralem Fett (z. B. gereinigtem Schweineschmalz oder Pflanzenfett) bestrichen ist, aufgelegt (Enfleurage à froid – kalte Enfleurage). Die Blüten werden regelmäßig durch frische ersetzt, bis das Fett mit Duftstoffen gesättigt ist (diese duftende Fettbasis nennt man Pomade). Anschließend wird die Pomade mit Alkohol ausgewaschen, um das reine Öl (Absolue d'Enfleurage) zu isolieren.
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Geeignet für: Besonders empfindliche oder sehr teure Blüten, die über einen längeren Zeitraum Duft abgeben.
Molekühlsynthese:
Synthetische Duftstoffe werden im Labor hergestellt. Sie können natürliche Düfte nachahmen oder völlig neue Kreationen ermöglichen, die in der Natur nicht vorkommen


Die synthetische Duftstoffgewinnung durch die Molekühlsynthese bringt den größten Vorteil mit sich, die Riechstoffe unterliegen keinen naturbedingten Schwankungen, wodurch sie immer die gleichbleibende Qualität haben. Bei der Molekülsynthese wird mit Hilfe eines Gaschromatographen verdunstende Duftmoleküle von ätherischen Ölen getrennt und analysiert. Anhand der ausgewerteten Daten lassen sich Riechstoffe exakt nachbauen. Mit der Molekülsynthese lässt sich nahezu jeder Duft naturidentisch rekonstruieren. Synthetische Duftstoffe können sogar qualitativ höherwertiger sein, als natürliche Duftstoffe, zudem besteht die Möglichkeit Allergene zu reduzieren und die Intensität zu bestimmen.
Viele bekannte Markenparfums werden daher auch ausschließlich mit synthetischen Duftstoffen hergestellt, so Beispielsweise das weltbekannte Chanel No.5. Derzeit sind die meisten neuen Parfums auf dem Markt Mixturen aus Ätherischen Ölen und Parfumölen.
Diverse Duftstoffe, darunter Beispielsweise der Moschusduft, werden heutzutage nur noch synthetisch Hergestellt. Zuvor wurde er aus einer Bauchdrüse des Moschushirschs gewonnen, wodurch die Arterhaltung gefährdet wurde.


Synthetische Duftstoffe
Heute bestehen die meisten Parfüms aus einer Mischung von natürlichen Extrakten und synthetisch hergestellten Duftstoffen. Synthetische Stoffe:
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Erschaffen neue Düfte: Sie ermöglichen Gerüche, die in der Natur nicht vorkommen.
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Schonen Ressourcen: Sie ersetzen seltene, teure oder schwer zu gewinnende natürliche Inhaltsstoffe (z. B. Moschus, Ambra).
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Sichern gleichbleibende Qualität: Sie bieten eine gleichbleibende Reinheit und einen stabilen Preis, unabhängig von Ernteausfällen.
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Mindern Allergien: Sie können bei der Erstellung gezielt die Molekülkette bearbeiten und diverse Allergene reduzieren oder ganz entfernen.
Headspace-Technik:
Die Headspace-Technik (auch Dampfraumanalyse genannt) ist eine nicht-invasive analytische Methode, die in der Parfümerie eingesetzt wird, um das flüchtige Duftprofil einer Substanz, einer lebenden Pflanze oder sogar einer Atmosphäre zu erfassen und chemisch zu reproduzieren.


Mit der Headspace-Technik können Duftstoffe gewonnen werden, die sich mit traditionellen Methoden nicht extrahieren lassen (z. B. der Duft von Morgentau oder frisch gemähtem Gras). Dabei wird das duftende Objekt in einer luftdichten Glaskammer platziert. Die freigesetzten Duftmoleküle werden gesammelt und anschließend im Labor analysiert. Auf Basis dieser Analyse kann der Duft mit synthetischen Stoffen exakt nachgebildet werden.
Die Herstellung synthetischer Duftstoffe schont nicht nur die natürlichen Ressourcen, sondern ermöglicht auch die Kreation von Düften, die stabiler und konsistenter sind als ihre natürlichen Pendants. Funktionsweise:
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Einfangen des Duftes: Das zu analysierende Duftobjekt (z. B. eine seltene Blüte, ein Stück Holz oder sogar Erde nach einem Regen) wird unter eine luftdichte Glaskuppel oder in einen gasdichten Behälter platziert.
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Absorption der Moleküle: Ein inertes Gas wird in den Behälter geleitet oder die Luft im "Headspace" wird aktiv über spezielle Adsorptionsmittel (Filtermaterialien) gesaugt. Diese fangen die flüchtigen Duftmoleküle ein.
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Analyse: Die auf dem Adsorptionsmittel gesammelten Moleküle werden anschließend mittels hochpräziser Labortechniken, wie der Gaschromatographie gekoppelt mit Massenspektrometrie (GC-MS), analysiert.
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Rezeptur: Die Analyse liefert eine detaillierte chemische "Fingerabdruck" des Duftes – sie identifiziert und quantifiziert jedes einzelne Molekül. Anhand dieser genauen chemischen Rezeptur können Parfümeure den Duft dann im Labor synthetisch reproduzieren.


Headspace-Technologie
Eine spezielle Methode, bei der der Duft einer Blüte oder eines Objekts in seiner natürlichen Umgebung analysiert und dann synthetisch im Labor nachgebaut wird.
Dabei gelten die selben positiven Punkte wie bei der Molekühlsynthese.
Qualitätskriterien ätherischer Öle
Die Qualität ätherischer Öle wird durch eine Kombination aus Lagerung, natürlicher Variabilität, analytischer Reinheit und der Zuverlässigkeit des Anbieters bestimmt.
Lagerung und Haltbarkeit
Wie bereits erwähnt, ist es wichtig, bei der Lagerung und Herstellung darauf zu achten, dass die Ätherischen Öle nicht direktem Licht oder zu viel Sauerstoff ausgesetzt werden. Diese Faktoren können die empfindlichen Moleküle oxidieren lassen und somit deren Haltbarkeit und die olfaktorische Qualität verringern. Ätherische Öle sollten daher idealerweise in gut verschlossenen, dunklen Glasflaschen und kühl gelagert werden.
Natürliche Variabilität
Farbe und Geruch der ätherischen Öle können von Jahr zu Jahr und mit jeder Ernte variieren. Dies ist auf natürliche Faktoren wie Klima, Bodenbeschaffenheit und Erntezeitpunkt zurückzuführen. So kann es sein, dass nicht bei jeder Ernte die gleiche sensorische Qualität erzeugt werden kann, was ein wichtiges Merkmal von Naturprodukten ist. Abweichungen im Geruchsprofil sind daher nicht zwangsläufig ein Zeichen minderer Qualität, sondern ein Ausdruck der natürlichen Schwankungen.
Preis und Analytik
Der Preis ist ein wichtiger Indikator, sollte aber nie das einzige Kriterium sein. Sehr niedrige Preise deuten oft auf gestreckte, synthetisch veränderte oder minderwertige Öle hin. Umgekehrt kann ein hoher Preis die Qualität widerspiegeln, muss es aber nicht. Das Vertrauen in den Anbieter und die analytische Überprüfung des Öls sind daher essenziell.
Zuverlässige Anbieter, wie die Scentlab Inspirations lassen ihre Öle durch moderne Techniken wie die Gaschromatographie und Massenspektrometrie (GC-MS) analysieren. Diese Analysen überprüfen die Reinheit und bestätigen die korrekte chemische Zusammensetzung, was ein objektives Qualitätsmerkmal darstellt.
Vertrauen und Transparenz
Das wichtigste Kriterium ist das Vertrauen in den Anbieter des ätherischen Öls. Ein seriöser Lieferant zeichnet sich durch Transparenz aus: Er sollte Auskunft über die Herkunft des Pflanzenmaterials, die angewandte Gewinnungsmethode (z. B. Destillation oder Expression) sowie die Ergebnisse der GC-MS-Analysen (das sogenannte Certificate of Analysis) geben können. Nur durch diese umfassenden Informationen kann die tatsächliche, ungestreckte Qualität eines ätherischen Öls gewährleistet werden.










